Die Länge ist egal, die Technik macht’s!



Vollmondweibernacht. Man ist durch die kosmische Energie schon etwas aufgegangselt, man knabbert Pistazien, trinkt das eine oder andere Bierchen und muss erkennen, dass sich die Tischgespräche mit dem Alter etwas gewandelt haben. Nicht unbedingt in einer appetitanregenderen Form, das muss ich gestehen. Doch irgendwie müssen die Pistazien ja auch wieder ans Tageslicht.

Unterhielt man sich in jungen Jahren – also noch vor ein paar Wochen - über anstehende Events, Ergötzungen oder Probleme mit dem anderen Geschlecht, Serviettentechnik und Seifensiederei, so dreht sich jetzt alles eher ums drohende Klimakterium und die gesündesten Kochrezepte. Aber in dieser Vollmondnacht, da läuft das Ganze dann wohl ziemlich aus dem Ruder. Niemand weiß, wer darauf kam, denn plötzlich dreht sich alles nur mehr um die Frage „wie sch***e ich richtig?“



Die eine meint, alles Leben sei Leiden, das schon in der Früh mit einem harten Geschäft beginnt, die andere trötet ins selbe Horn und zeigt, wie sie sich pressend vorwärtsbeugt, als ob wieder mal eine Geburt anstünde, die nächste brüllt dazwischen, dass dies das Schlechteste überhaupt sei und propagiert ein Stockerl für eine Beinerhöhung und die Schamanin unter uns schlägt mutig-frech vor, ein Seminar darüber in der Region veranstalten zu wollen. (Danke, Betty, ich liebe dich!) Nur für Weiber, meint sie, die Männer würden inzwischen eine Gratiszeitung und ein gemütliches Platzerl auf einem Abort zugewiesen bekommen. Denn damit haben die Kerle ja ohnehin kaum ein Problem. Manche zählen den Defäkationsvorgang zu den schönsten Stunden ihres Tages.

Wir aber suchen weiter nach einer Lösung, es wird im Internet gesurft, man sieht sich Videos von kackenden Männern an, man lernt etwas über Stuhlgangsohnmacht und Hämorrhoiden,  man erhält seitenweise Angebote über Toilettenpapier und faltbare Hocker, die den Austrittswinkel anatomischer formen und als wir am Ende mit unserer Weisheit sind, stellen wir einfach Alexa, das fünfte Weib in unserer Runde, die alles umfassende Frage: „Wie sch***e ich richtig?“, woraufhin diese uns ungerührt antwortet: „ich bin mir nicht sicher!“. So ein G’schiss aber auch!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Psychotherapie in der Schneiderei

Overthinking oder: die Gedanken sind frei.

Der Herbst meines Lebens ist da. Na und?