Omis Vitrine
Wenn ich meine Omi besuchte, machte ich es mir stets auf einer Stufe vor dem riesigen Wohnzimmerfenster gemütlich, denn in einer Ecke hinter dem Vorhang hatte sie ihr Naschkasterl. Knabbergebäck war damals eine Seltenheit, Omilein hatte aber immer welches parat. Ob nur ich dies dermaßen als Rarität ansah, weil man mir im Alltag relativ gesundes Essen vorsetzte – von den Punschkrapferln und anderen alkoholischen Süßigkeiten mal abgesehen – oder ob es damals noch nicht so Usus war, dass man sich für jeden Fernsehabend mit Snips und Co eindeckte, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hatte Omi immer eine Packung Kartoffelchips auf Lager, von denen ich mir gelegentlich ein paar einverleiben durfte. Nicht viele, denn ich empfand sie als Kind als zu salzig, aber ein paar naschte ich schon, während ich auf erwähnter Stufe saß, auf der ich in Augenhöhe eine Glasvitrine sah. In diese starrte ich beim Knabbern gerne, denn dort befand sich ein Sammelsurium an Sachen. Undefinierbar zusammenge...