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Es werden Posts vom 2019 angezeigt.

Das schlechte Gewissen

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Weihnachtsfeiertage. Mit der Familie Zeit verbringen, gutes Essen und Trinken genießen, sich mit Freunden treffen, zuhören, lachen, einander lieb haben …. Aber was! Drauf wird pfiffen. Heuer zieh ich mir mal meine 6 DVDs a 4-5 Folgen zu je 48 min „die Hausmeisterin“ rein. Am Stück, non stop. Im Bett. Mit Laptop auf dem Bauch und Kopfhörer auf dem Schädel. Lasst’s mich doch alle in Ruh mit eurem Weihnachtsgedöns! Bayrischer Humor gepaart mit viel Wissen über das Leben. Über 30 Jahre alt, diese Serie. Da haben die Frauen noch eine weibliche Figur. Da sind noch keine Spargeltarzane unterwegs. Und die Hausmeisterin, die sorgt sich um alles und kümmert sich um jeden. Die kann besser anpacken wie jedes Mannsbild, die löst die Sachen mit Hausverstand und wenn sie nicht mehr will, trommelt sie ein freudiges „steigt’s mir doch alle aufn Hut“. Ich liebe sie! Und die ersten drei, vier Folgen genieße ich auch noch besonders, ohne viel nachzudenken. Dann aber plötzlich regt sich was in m

Die wundersame Vermehrung von Tisch und Bett

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Die Kinder werden ja so schnell erwachsen. Und dann ziehen sie aus. Und dann brauchen sie Bett und Kasten und Tisch. Und dann sind sie weg. So geschehen mit meinem Ältesten. Auf einmal war er weg. Das war an und für sich noch nicht so schlimm. Das ist der natürliche Lauf der Dinge. Aber auf einmal brauchte er auch Bett und Kasten und Tisch. Da hat sich‘s dann mit dem natürlichen Lauf der Dinge auch schon wieder aufgehört. Da fingen dann die Probleme nämlich erst so richtig an! Sie sind ja schön anzusehen im Möbelhaus: Bett wie Kasten und Tisch. Auch schnell gekauft sind die Trümmer, da gibt’s nichts. Man bekommt sogar noch Bonus-Sammel-Gutschein-Punkte für ein gratis Einkaufssackerl, wird kurz Mitglied im Vorteils-VIP-GoldenCard-Club und dann hievt man auch schon die Möbel entweder gleich selbst ins Auto oder man wartet ein paar Tage und sie kommen sogar von sich aus in die Wohnung. Aber in welchem Zustand, FRAGE NICHT! Ein flaches Packerl! Ein flaches Paket in einem Karton, daneb

Das geht mir unter die Haut

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Eine kleine Auszeit. 5 Tage auf Korfu. Das Hotel kannte ich bereits – überschaubare 3 Gebäude mit köstlichem Essen, Individualtouristen und Pärchen als Hauptzielgruppe, ein kleiner, feiner Sandstrand mit ein paar Liegen, griechische Heiterkeit und Ouzo aus einem Zapfhahn rund um die Uhr. Nichts wie hin, auch heuer wieder. 1. Tag: „The building L is over the brizzzzzzz“, flötet der Rezeptionist, als ich in der frisch renovierten Halle ankomme, was mich schon etwas stutzig werden lässt: wo, um Himmels Willen, war da jemals eine „brizzzzz“, eine Brücke? Und was meint der Kerl mit „Gebäude L“? Bin ich hier im falschen Film? Noch ehe ich mich verseh, entdecke ich, dass man hinter den 3 ursprünglichen Häusern die „Buildings“ etwas erweitert hat, nämlich auf zwölf. Ja, richtig gelesen: zwölf Gebäude, „A bis L“. Und eine Brizzzzz. Das Areal ist nun ungefähr so groß wie mein Heimatort und hat ungefähr gleich viele Einwohner. Und keine Individualtouristen mehr, nein!, Familien mit

I wü wieda ham ...

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Eine Stadtpartie steht an. Mädels in Fahrt. Mit zwei meiner überwutzelten Landmiezen begebe ich mich auf eine Reise in die Großstadt. Schon im Zug überfällt uns der erste Riesenhunger und wir suchen die Speisekarte des neuen Catering-Services auf und ab, können uns jedoch auf kein einziges Essen einigen, da die Unverträglichkeits-Warnungen als Fußnoten größer sind als das Weckerl selbst und wir irgendwie Bammel bekommen, als wir gewahr werden, dass man von so einer Semmel eventuell nicht nur Blähungen, Asthma und Ausschlag bekäme, sondern man im schlimmsten Fall eine hochgiftige Lupine mitfrisst, die wir drei nur allzu gut von unseren blühenden Haus-Gärten kennen. Ja, ticken denn die alle noch richtig? „Kann Spuren von Lupinen enthalten?“ Im Weckerl? Hat sich der Bäcker über eine Sommerwiese gerollt, oder wie kommen Lupinen in den Teig? Das essen wir schon mal gar nicht. Was der Bauer nicht kennt, …. Hungrig kommen wir in Wien an und wollen auf den erstbesten Kebap-Stand zu

Slipping through my fingers

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Schoolbag in hand, she leaves home in the early morning Waving goodbye with an absent-minded smile I watch her go with a surge of that well-known sadness And I have to sit down for a while SLIPPING THROUGH MY FINGERS ALL THE TIME I try to capture every minute the feeling in it. ABBA Da steht es nun, mein Mädchen. Ganz weit vorne, ganz weit oben. Mit Stöckelschuhen und Lippenstift. Und mit der Matura in der Tasche. Und ich bin sowas von stolz auf sie. Gerade noch, so kommt es mir vor, hab ich mit ihr geschrien, weil sie wieder nicht wusste, wie man „viele bunte Blätter“ schreibt, weil sie zum x-ten Mal „fiele bunde Bleder“ ins „Formati“-Heftchen kritzelte und mir der Geduldsfaden dabei riss. Gerade noch, so kommt es mir vor, hat sie mir stolz ihren Side-Cut präsentiert, den ihr der Nachbarsbursch im zarten Alter von 4 Jahren mit der heimlich entwendeten Schere auf der Wohnzimmercouch verpasst hatte, nicht wissend, dass Side-Cuts ein paar Jahre später wirklich

Amore, Amore - mit einem Wisch ist alles weg.

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Gott sei Dank ist dieser Frühling heuer nicht so intensiv, es blüht zwar alles in herrlichster Pracht, aber es ist nicht lau, es ist nicht warm, es ist nicht heiß und was das Beste daran ist: es duftet nix, weil’s dauernd regnet. Vom warmen Duft, von den Wogen, die da so aphrodisierend rüber schwappen zu mir, bekomme ich ja sonst immer so ein Kribbeln im Unterleib, wo ich als Unbemannte nicht recht weiß, wohin damit. Zugegeben, es kribbelt auch heuer ein bisschen, aber das dürfte meine überlastete Hüfte sein, die sich mit ihren furchterregenden Abnützungserscheinungen immer wieder bei mir meldet. Außerdem bin ich verwirrt, ich weiß eigentlich nicht, wie die Männer so ticken, was die so wollen und brauchen, wo man sie halt sein lassen muss wie sie sind oder wo sie herausgefordert werden wollen. Oder wollen sie nur ein bisschen spielen oder brauchen sie eine Frau auf Augenhöhe? ICH WEISS ES NICHT!!! Nach dem Motto „Was frisst so ein Partner überhaupt und wie alt werden die?“ wage

Hier registrieren.

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Ich shoppe. Wieder einmal. Im Internet. Bestelle mir bei „Snob-Apotheke“ Baldrian-Beruhigungsperlen, einen Hornhaut-Schaber und eine Enthaarungscreme. Via Internet deshalb, weil die Verkäuferin im regionalen Drogeriemarkt ja nicht unbedingt wissen muss, dass ich ein haariges Plüsch-Nerverl mit Grind-Haxen bin. Was folgt, ist eine, mehrere kostbare Lebensmomente dauernde Zeremonie, um überhaupt einen Account in der „Snob-Apotheke“ samt gültigem Passwort zu erstellen. Ich gebe meinen Vornamen ein (wie originell!), dazu ein paar Hashtags und Fragezeichen. Der „Snob“ schreit: Viel zu unsicher, viel zu kurz. Ich erweitere auf den Nachnamen, das Geburtsdatum, Prozentzeichen und Fragezeichen. Der „Snob“ schreit schon wieder. Die Kleinbuchstaben tausche ich gegen große aus und beim Geburtsdatum schummle ich um 20 Jahre vorwärts. Wenn die von der Apotheke mich sehen könnten, würden sie mir den ranzigen End-Vierziger sowieso nicht abkaufen, denk ich mir noch und mach aus dem 69er gleich ein

Just married

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Der Fotoauftrag einer Freundin ereilt mich: sie heiratet! Ich wäre dazu prädestiniert, die Horde ihrer und ihres Liebsten Verwandtschaft auf ein paar Bildern zu verewigen, flötet sie mir zu, was mich sehr freut. Gerne nehme ich die Herausforderung an, kutschiere dazu in meine alte Heimat und bin sofort nach der offiziellen Zeremonie back to the roots: da werden gleich mal direttissimo nach dem Standesamt Braut und Bräutigam „entführt“. Dies gestaltet sich derlei, dass die Braut in einem schwarzen Auto mit 4 Männern in Krachledernen mit Feitl in der Tasche und mit Schnauzern in Gesicht verschwindet und mir vorher noch schnell zuruft, ich solle einfach dem Wagen folgen und Fotos machen. Leichter gesagt als getan. Noch nie bin ich mit einem solchen Affenzahn durch meinen Heimatort gedonnert, um nur das Entführungsfahrzeug nicht aus den Augen zu verlieren – geblitzt hat dann nicht mein Fotoapparat, sondern das Radar hinter der Johanneskapelle, welcher Heiliger hier übrigens auch noch S

Sachen, die niemals klappen

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Zu den Sachen, die niemals klappen, gehört zum Beispiel das richtige Überziehen einer Matratze mit einem Spannleintuch. Niemals erwische ich auch nur den richtigen Zipfel für das korrekte Seitenverhältnis des Bettes. Immer glaube ich, ich habe die Schmalseite endlich ausgeforscht und fixiert und schon kämpfe ich mit der Längsseite, die wiederum durch magische Kraft in der Zwischenzeit offensichtlich zur Breitseite mutierte. Niemals klappt es auch, dass ein Essen perfekt wird, wenn ich Gäste erwarte. Da passt dann die Menge nicht, die Konsistenz ist ein Skandal, ein Teil ist angebrannt, der nächste eiskalt und ohne Geschmack, der Teller hat einen Depscher, auf dem Löffel klebt das verhärtete Frühstück und im Essen – o Schreck – findet sich gar oft ein langes, gewelltes Haar, das ganz offensichtlich nicht zum Menü, sehr wohl aber zu mir gehört. Niemals habe ich ordentliche Unterwäsche an, wenn ich mich spontan entkleiden muss. Nicht dass dies oft vorkäme – nein! – aber wenn, da

So läuft der Hase!

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Das geht mir alles viel zu schnell. Einatmen, ausatmen nicht vergessen. Duraschnell-Hase trommelt und trommelt, läuft und läuft. Was ist passiert, warum treibt man mich so durchs Leben? Und vor allem: wer? Die Ampel ist grün, ich starte meine lahmen Hufe und mach ein paar holprige Schritte, die Ampel blinkt, die Ampel ist rot. Ich steh noch mitten auf der Straße. Die ersten Boliden geben bereits Gas, als ich mich an die sichere Gehsteigkante retten kann. Einatmen, ausatmen nicht vergessen. Hase trommelt und trommelt, läuft und läuft. Im Geschäft angekommen und einen Verkäufer ergattert, rennt der mit mir quer durch die Halle, als ob die Trud hinter ihm her wär. Dabei bin’s nur ich. Ich kann ihm aber nicht so schnell folgen, rasiere mit meinen akkuraten Beckenschwüngen ein paar Verkaufsständer leer und komme gefühlte 10 Minuten später beim Objekt meines Begehrens an. Beim Gartenschlauch, nicht beim Verkäufer, wohl bemerkt. Denn der ist längst über alle Berge, nachdem er

Mein Baby hat Geburtstag!

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Nun ist es auch schon wieder ein Jahr her, dass ich meinen Blog startete. Was ist bisher geschehen? Ich habe insgesamt 5.651 Zugriffe, (1 aus Vietnam, 172 aus den USA, 19 aus Peru, 1 aus Kambodscha und 22 aus einer unbekannter Region – und ich dachte, es gibt keine weißen Flecken mehr auf der Maps-Kortn…) 16 Follower bekennen sich zu mir, haben allerdings nichts davon, da sie weder über das Erscheinen eines neuen Blogs informiert werden, noch sonstige Vorteile daraus schlagen können. Zuvor sah ich mir 156 Videos über das Erstellen eines Blogs und 62 über eRecht an, danach jeweils 4 Musikvideos aus der neuen Psytrance- und EDM-Szene sowie einen Film für Erwachsene, um mich zu entspannen. Aber das ist eine andere Geschichte… Ich habe 30 mehr oder minder kompakte Ergüsse von mir gegeben, bei jedem einzelnen unterlag ich in den ersten 2 Stunden nach Veröffentlichung heftigen Adrenalinstößen, wenn ich mehrere oder auch keine Likes bekam; die Spannung wurde jedes Mal unerträg

Eine Frau mit Weitsicht?

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Man wird alt. Man und im Besonderen ich. Nicht dass ich mich jetzt über meine krummen Beine mit sämtlichen Folgeerscheinungen ergießen würde – nein! – auch meine Äuglein beginnen schön langsam müde zu werden. Ging ich bisher recht blauäugig, aber durchaus mit einem gewissen Weitblick durchs Leben, so habe ich seit Längerem Schwierigkeiten damit, manche Dinge richtig zu sehen und zuzuordnen. Aber das wird ja wohl nicht SO ein Problem sein, oder? Na gut, vielleicht kam es mal vor, dass ich auf der Weihnachtsfeier ein bisschen unfreundlich reagierte, als man mir ein Badeöl mit der Aufschrift „Hautarzt“ schenkte. Vielleicht hab ich dort die Chefin etwas angepöbelt, was sie sich einbilde, mir zu unterstellen, ich würde einen Hautarzt benötigen – bei meinem rosa Teint. Vielleicht hat sie sich dann peinlich berührt entschuldigt und vielleicht hab ich dann zuhause, bei besseren Lichtverhältnissen, gesehen, dass nicht „Hautarzt“, sondern „hautzart“ oben stand und dass alle anderen auch s

Die Geister, die ich rief

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Einladung zum Weihnachtsessen. Diesmal bei Tantchen. Das ist neu. Das hatten wir noch nie. Meine Eltern, meine Kinder und ich. Tantchen ist in Fahrt und begrüßt uns gleich bei der üppig geschmückten Eingangstür mit einem lustigen Rentiergeweih. Sie sei ein nordischer Typ, ihr passe dies besonders gut, beginnt sie ihre Festrede, nachdem sie uns ebenso lustige Filzpatschen mit roten Rudi-Rentiernasen auf der Großzehenaußenseite offeriert und uns in die gute Stube bittet, wo es nach Leberknödelsuppe und Schweinsbraten duftet. Das mit dem Essen ist in unserer Familie ja so eine Sache: ein paar mimen die Veggies, ein paar essen nichts, was braun ist, ein paar können nix mehr beißen, was härter als Zuckerwatte ist und wieder andere (Überschneidungen und Mehrfachnennungen sind durchaus möglich) bekommen exakt 16 Minuten nach dem Verzehr von Milch, Fleisch oder Gemüse Flatulenzen, dass die Älteren unter uns an die Bombenangriffe von 1940 erinnert werden. Den Teufel werd ich tun und nun verra